Der Hausrotschwanz - Vogel des Jahres 2025

Der Hausrotschwanz übernimmt ab Januar 2025 das Amt vom aktuellen Jahresvogel, dem Kiebitz. Der Hausrotschwanz sammelte 30,2 Prozent der Stimmen ein, knapp dahinter kam die Waldohreule mit 28,2 Prozent der Stimmen auf Platz 2. Etwas abgeschlagen folgten Schwarzspecht (15,8 Prozent), Schwarzstorch (14,5 Prozent) und Kranich (11,3 Prozent). Die fünf Vögel standen vom 3. September bis 10. Oktober 2024 öffentlich zur Wahl, jeder der Kandidaten mit seinen eigenen Forderungen zum Naturschutz.  Der Wahlslogan des Hausrotschwanz bei der fünften öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2024 lautete „Mut zur Lücke!“ – und er konnte sich schließlich gegenüber vier weiteren Kandidaten durchsetzen.

Foto: NABU (Frank Derer)
Foto: NABU (Frank Derer)

Hausrotschwänze sind recht schlanke Vögel und etwa 13 bis 15 Zentimeter groß. Die Männchen sind grauschwarz gefärbt, die Weibchen und junge Männchen sind eher graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung. Der Hausrotschwanz wird häufig mit dem ähnlichen Gartenrotschwanz verwechselt.

Ursprünglich war der frisch gekürte Jahresvogel eher im Bergland anzutreffen. Er hat sich aber die menschlichen Siedlungen zu Nutze gemacht und findet dort beste Voraussetzungen, um zu brüten. Mittlerweile ist er als Gebäudebrüter aber immer häufiger in unmittelbarer Nähe zum Menschen unterwegs. Der schöne Vogel hat Gebäude in Dörfern und Städten als Lebensraum erobert und ist auch in Gärten anzutreffen. Weiter bevorzugt er eher vegetationsarme, offene Gebiete. Allerdings hat es der Hausrotschwanz durch Sanierungen zunehmend schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Haussanierungen lassen ihre Brutnischen verschwinden. Als Insektenfresser ist er außerdem vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Hausrotschwänze wirken eher scheu und etwas nervös. Sie flitzen ständig innerhalb ihres Reviers herum. Charakteristisch sind auch das Schwanzzittern und häufige Knicksen mit den Beinen. Auf menschliche Augen machen sie daher schnell einen nervösen, hektischen Eindruck. Mit Nervosität oder Bedrohung muss es aber nicht zwingend zu tun haben. Von den sogenannten Warten, die sie auch zum Singen nutzen, stürzen sich Hausrotschwänze blitzschnell auf ihre Beute. Als geschickte Flieger fangen sie teilweise kleine Schmetterlinge oder Fliegen direkt in der Luft. Meist aber stürmen sie Richtung Boden und erwischen dort kleine bis mittelgroße Insekten und Spinnen. Einmal auf der Erde hüpfen und picken sie munter herum, richten sich immer wieder schnell auf, um Gefahren,  darunter beispielsweise Katzen,  frühzeitig zu entdecken. Als einer der ersten Sänger beginnt er rund 70 Minuten vor Sonnenaufgang und ist bis nach der Abenddämmerung zu hören. Von Hausdächern aus kann man sie beim Singen beobachten. Ihr Nest bauen Hausrotschwänze in Höhlen und Felsspalten beziehungsweise in Nischen und kleinen Öffnungen an Gebäuden. Der unverwechselbare laute Gesang besteht aus klappernden, knirschenden, pfeifenden und fauchenden Elementen. Sie werden in wechselnder Reihenfolge wiederholt. Auch ein scharf pfeifendes „fist“ lässt der Hausrotschwanz von sich hören. Insekten, deren Larven, sowie Spinnen und Beeren stehen auf dem Speiseplan des Hausrotschwanzes. Die Vögel sind nicht gefährdet. Hausrotschwänze ziehen im Herbst in den Norden Afrikas und in den Nahen Osten. Im Frühling geht es zurück in die Brutgebiete. Jungvögel erschließen sich dann oft neue Reviere. Vereinzelt bleiben Vögel auch im Winter hier. Teilweise ziehen Brutvögel anderer Regionen bei uns durch.