Schafft mehr Blumenwiesen

Droht langfristig ein stummer Frühling?

Inzwischen ist das Insektensterben auch im heimischen Raum allgemein bekannt. Nicht nur der NABU hat mehrfach die Ursachen in der heutigen Agrarindustrie benannt. Er macht Vorschläge, wie man auch vor Ort dem Verschwinden ein kleines Stück im eigenen Bereich entgegenzuwirken kann, bevor der Rasenmäher im gesamten Hausgarten zum Einsatz kommt, wenn sich das erste Gänseblümchen zeigen will.

Manchem Autofahrer ist aufgefallen, dass die Windschutzscheibe beim Fahren  kaum mehr von Mücken befallen wird. Man kann sich erinnern, dass früher die Scheibe in kurzer Zeit von ihnen verschmiert wurde. Vielen aufmerksamen Menschen, vor allem denen, die im Winter füttern, ist aufgefallen, dass viel weniger Vögel zur Futterstelle kommen. Das Verschwinden der Insekten und das Ausbleiben der Vögel muss man in Zusammenhang bringen. 

Die meisten Insektizide  gelangen nicht nur über die Landwirtschaft in die Umwelt. Sie kommen erstaunlich oft auch in privaten Gärten zum Einsatz, ohne dass den Kleingärtnern immer bewusst ist, wenn sie das Insektengift im Baumarkt oder im Gartencenter erwerben. Wissenschaftler plädieren schon lange dafür, den Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft zu reduzieren. Eine Untersuchung (in Science Juni 17 erschienen) zeigt: Es könnten mehr als drei Viertel der Bauern den Einsatz von Chemikalien deutlich verringern, ohne Verluste befürchten zu müssen.

Der NABU Donsbach aber appelliert an die vielen Besitzer von Kleingärten: Lasst in Eurem Garten mindestens auf einem kleinen Stück des Rasens das Gras und die Blumen wieder wachsen, bis sie blühen und die Samen reifen, dass Insekten und Vögel Nahrung finden und die Wiese sich erneuert. Oft informierte der NABU schon, warum das auch für uns Menschen lebenswichtig ist.