Wir hatten zu seiner jährlichen Winterwanderung eingeladen. Diese stand unter dem Motto „Naturschutz und Heimatgeschichte“. Bei wunderschönem Wetter führte unser Vorsitzender, Frank Markus
Dietermann, die Wanderer vom Parkplatz des Wildparks durch Teile des Forstreviers „Thiergarten“ zum Althausweiher.
Auf dem Weg dorthin, so Dietermann, habe HessenForst, zum Teil auf Vorschlag des NABU, Kernflächen ausgewiesen. Bis zum Jahre 2020 sollten fünf Prozent des hessischen Waldes als Kernflächen im
Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie ausgewiesen werden. Gerade Hessen, als Bundesland mit dem höchsten Waldbestand, habe eine große Verantwortung für die Artenvielfalt in den Wäldern.
Das Artensterben könne durch ausgewiesene Kernflächen, die zu einem Naturwald würden, zumindest ein wenig gestoppt werden. Dietermann zog einen Vergleich mit dem Bundesland Niedersachsen: Dort
gebe es fast nur Agrarland; Wälder wie in Hessen seien dort nicht zu finden. Von daher stehe Hessen mit seinen Gemeinden in der Verantwortung. Dies gelte auch für die Waldflächen in städtischer
Hand. Der Gemeindewald „Freudenstein“ sei für einen Naturwald ausgezeichnet geeignet. Hier müssten, so Dietermann, die verantwortlichen Kommunalpolitiker ein Zeichen für die Artenvielfalt
setzen.
Beim Althausweiher angekommen, wurden die Wanderer mit heißem Apfelwein und Tee überrascht. Die Getränke wurden gerne angenommen. Beim Althausweiher lag das Lust- und Jagdhaus Ludwigsbronn. Dies
wurde, so Dietermann, im Jahre 1631 von Graf Ludwig Henrich erbaut. Die Ruine und Gewölbereste der ehemaligen Bauwerke seien immer noch zu erkennen. Interessant sei, dass es damals große
Stallungen gab. Eine Anekdote dazu: Das Wort „Bronn“ bedeute Brunnen. Nachdem im 18. und 19. Jahrhundert die Bedeutung für das große Anwesen abnahm und es des Öfteren Besitzwechsel gab, wurde der
Brunnen an die Stadt Herborn verkauft. Dieser wurde auf dem dortigen Marktplatz platziert. Noch heute stehe dort eine Nachbildung des ursprünglichen Brunnens.
Der Rückweg führte die Wanderer dann entlang des schönes Donsbachs wieder zum Parkplatz. Bei der Naturschutzhütte klang die Veranstaltung gemütlich aus.