Jahreshauptversammlung 2017

Der NABU Donsbach hatte seine Mitglieder am letzten Freitag zu seiner jährlichen Jahreshauptversammlung eingeladen. In seinem Rechenschaftsbericht führte der Vorsitzende Frank Markus Dietermann aus, dass der NABU Donsbach seit über 30 Jahren über den Tellerrand hinausschaue und verfolge, was auf der Erde mit der Natur so vor sich gehe. Meistens seien die Mitteilungen in Bezug auf Flora und Fauna Hiobsbotschaften. Die Klimaerwärmung schreite immer weiter voran. Wenn dies nicht so fatal wäre, könnte das Thema langweilen, überspitze Dietermann. 

Als Beispiel für die Klimakatastrophe nannte er die Gletscherschmelze in den Alpen und das Schmelzen des Packeises in der Arktis. Als NABU sollte man durchaus parteipolitisch neutral sein, aber nicht politisch neutral. So müsse man Gruppen und Parteien die Wacht ansagen, die nachweislich Unsinn verzapfen würden. Und dies sei, so deutlich müsse das gesagt werden, in allen Dingen die AfD. Der Deutsche Naturschutzring, in dem der NABU Mitglied ist, betrachte mit großer Sorge, dass rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppierungen das Thema Flucht und Migration dazu nutzen würden, Feindseligkeiten zu schüren. Viele Umwelt- und Naturschutzverbände würden sich aktiv um die Integration der Flüchtlinge bemühen. Die AfD behaupte in ihrem Grundsatzprogramm, dass der Klimaschutz ein „Irrweg“ sei. Für die französische Front National sei das Klimaabkommen ein kommunistisches Projekt und der Präsident der USA, Herr Trump, halte den Klimawandel für eine chinesische Erfindung. Ärgerlich sei das Ganze, dass man gegen diese Lügen immer wieder Gegendarstellungen machen müsse. Wäre das Klima eine Investmentbank hätte die Politik wie in 2009 und im Grundsatz darauf folgend Milliarden über Milliarden an Steuergelder für den Schutz des Klimas ausgegeben. Bezogen auf den Bereich des lokalen Naturschutzes pflege der NABU Donsbach mehrere Gebiete in der Gemarkung. Vor allem sei es wichtig, die Trockenrasenflächen zu erhalten und vom Schwarzdorn zu befreien. Wichtig, so Dietermann, sei dem NABU Donsbach die Ausweisung des Waldstückes Freudenstein zur Kernfläche. Das Land Hesse möchte, dass fünf Prozent des Hessischen Waldes bis zum Jahre 2020 als Naturwald zertifiziert werden soll. Im Endstadium ist dieser Wald dann einem Urwald vergleichbar und hat dann eine doppelt so hohe Artenvielfalt, als wenn der Wald wie bisher bewirtschaftet werde. Leider, so Dietermann, nehme die Vogelwelt qualitativ als auch quantitativ stetig ab. Qualitativ soweit, dass es auf die Arten bezogen derer immer weniger gebe. Feldlerche, Baum- und Wiesenpieper fänden bei uns kein Nahrungsangebot mehr. Quantitativ nehme auch innerhalb der einzelnen Arten die Anzahl der Vögel ab. So z.B. bei der Goldammer. Diese hörte man früher von jedem Baum singen; seit einigen Jahren halte sich das in Grenzen. Auch für andere Singvögel falle die Nahrung besonders in Bezug auf Insekten weg. Die Felder würden immer intensiver bearbeitet und es gebe keine Flächen mehr, wo sich Blumen noch verbreiten könnten. Selbst die Wegränder würden bis auf den letzten Halm gemäht. Dietermann forderte ein Umdenken, vor allen in Bezug auf die Landwirtschaft. Die von der Politik ausgerufene Biodiversität, also die Vielfalt der Arten, werde hier ad absurdum geführt. Der NABU Donsbach habe wieder viele Veranstaltungen durchführt. Darunter war ein Film- und Leseabend über die Geschichte des Dorfes, die Vogelstimmenwanderung, das Familienfest, das Apfelfest und die Winterwanderung. Am 17. März findet in der Naturschutzhütte eine Veranstaltung zum Thema Wolf statt. Eine Abend- und Nachtveranstaltung wird am 20. Mai angeboten: Thema ist der Waldkauz, der Vogel des Jahres. Im Juli wird sodann zu einer Tagesfahrt zum Baumkronenpfad in den Naturpark Hainich eingeladen und im August findet der Familientag und Oktober das Apfelfest statt. Bei der anstehenden Wahl des Vorstandes gab es folgende Ergebnisse: Vorsitzender bleibt Frank Markus Dietermann. Sein Stellvertreter ist weiterhin Günter Krautwald. Daniel Dietermann regelt nunmehr die Finanzen. Neue Schriftführerin ist Lisa Schmitt. Beisitzer sind   Renate Pausch-Herr, Axel Hörnig, Kurt Dietermann und Albrecht Thielmann. Abschließend dankte der Vorsitzende dem nicht mehr zur Wahl stehenden Wilfried Kolb für seine Arbeit im und für den NABU. Wilfried Kolb sei seit 1999 ununterbrochen als Beisitzer im Vorstand tätig gewesen. Als Anerkennung erhielt er unter anderem einen Blumenstrauß.