Die Einweihung einer Gedenktafel fand bei dem neuen Dorfgemeinschaftshaus statt. Frank Markus Dietermann, der Vorsitzende des NABU Donsbach, führte bei der Begrüßung die Gründe für die Gedenktafel auf. Die Ersterwähnung von Donsbach sei in einer Urkunde aus dem Jahre 914 festgeschrieben. Gleichzeit sei das neue Dorfgemeinschaftshaus exakt 1100 Jahre nach dieser Ersterwähnung im Jahr 2014 eingeweiht worden. Diese beiden Gründe hatten die Donsbacher Ortsverein veranlasst, eine Gedenktafel für diese beiden Ereignisse fertigen zu lassen.
Dietermann führte aus, dass nicht nur die Donsbacher, sondern alle Dillenburger Stolz auf das Alter des Dorfes sein könnten. Das neue Dorfgemeinschaftshaus mit dem Restaurant Tiergarten sei für alle Dillenburger und weit darüber hinaus ein fester Bezugspunkt. Die Kosten für den Gedenkstein würden die meisten Donsbacher Vereine und einige Privatpersonen tragen. Dank gehe an den Steinmetzbetrieb Petry, welcher die Gedenktafel günstig hergestellt habe. Bürgermeister Michael Lotz spannte sein Grußwort vom teilweisen Elend in dieser Welt hin zur Dorfgemeinschaft. Der Zusammenhalt einer Ortsgemeinschaft sei in dieser Zeit umso wichtiger. Froh sei er, dass das neue Dorfgemeinschaftshaus zustande gekommen sei und dies gegen große Widerstände. Der Einsatz dafür habe sich allemal gelohnt. Mit dem Restaurant Tiergarten habe man dazu eine sehr gute Veranstaltungsstätte. Von daher freue er sich sehr über die Gedenktafel. Ortsvorsteher Klaus Wagner führte aus, dass sich der Ortsbeirat einstimmig für die Aufstellung der Gedenktafel ausgesprochen habe. Leider, so Wagner, habe in 2014 kein Jubiläumsfest stattgefunden. Aber warum, so fragte er in die Runde, könne man nicht ein Fest der Ersterwähnung nach 1105 Jahren feiern.
Sodann führte Sina Dietermann die Anwesenden in eine Zeitreise zurück beginnend im Jahre 911. In diesem Jahr wählte der ostfränkische Adel den fränkischen Herzog Konrad den Jüngeren zum Deutschen König. In der am 24. April 914 ausgestellten Schenkungsurkunde von Konrad I., zugunsten des Walburgisstiftes zu Weilburg wurde kundgetan, dass im Hinblick auf die himmlische Belohnung eine Taufkirche zugleich mit unserem königlichen Hofe, welcher Heigera genannt wird und in dem gleichfalls mit Heigera bezeichnenden Gaue liegt, mit dem Zehnten und allem Übrigen, was zu der erwähnten Kirche und zu dem angeführten Hofe rechtlich gehört, d. h. die Marktgerechtigkeit und den dritten Teil der Königsscheffel in dem Gau, mit allem, was nach Fug und Recht in die Machtsphäre des Königs fällt, jener Kirche für ewige Zeiten als Eigentum geschenkt haben, die in Weilburg zur Ehre der glorreichen und heiligen Gottesgebärerin Maria - sowie der hl. Jungfrau Walburgis - erbaut ist. Weitere Einzelheiten über die Schenkungsurkunde und der Gaugrenze von 914, erfahren wir erst durch die Übersetzung der besagten Urkunde vom 28. April 1048. Im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1048, unter der Regierung Kaiser Heinrichs den III. (1039-1056), im siebzehnten Jahre seines Königtums und im zweiten Jahre seiner Herrschaft als Kaiser, am 28. April, wurde die Kirche andem Orte, der Heigerin genannt wird, von dem ehrwürdigen Trierer Erzbischof Eberhard, im Beisein und unter Mithilfe Arnolds, des Bischofs der Kirche zu Worms eingeweiht. An demselben Tage aber bestätigte der genannte „Erzbischof Eberhard“ kraft seiner bischöflichen Gewalt öffentlich die Grenze jener Kirche und zwar so, wie König Konrad das umgrenzte Gebiet zugleich mit der Kirche, Kraft königlicher Macht dem in Willanaburg (Weilburg) erbauten Altar der heiligen Maria und der heiligen Jungfrau Walburgis, vorher (914) übergeben hat, welche anfängt zwischen Donesbach, also Donsbach und Heigere (Haiger), wo die Mark Herbore (Herborn) und das Land der freien Männer aneinander grenzen“. Die Gaugrenzen wurden gewöhnlich durch Naturgegebenheiten wie Quellen, Flussläufe, Bäche, Gebirgszüge, Kreuzeichen und durch bereits vorhandene Ansiedlungen, wie Donesbach, Wisnerofanc dem heutigen Wissen, Sciruvelt dem heutigen Scheuerfeld und Nodenbraht heute Wallmenroth, gekennzeichnet.
Sina Dietermann erwähnte gleichfalls, dass Donsbach in 1959 schon unter der Schirmherrschaft des ehemaligen hessischen Innenministers Schneider die 1000 Jahr Feier nachgeholt hätte. Dank gebühre dem Donsbacher Historiker Günter Gail. Dieser hätte mit seinen Forschungen mit zu der heutigen Feierlichkeit beigetragen. Sodann wurde die Gedenktafel unter Beifall offiziell von Bürgermeister Michael Lotz und Ortsvorsteher Klaus Wagner enthüllt. Die Tafel zeigt zunächst die Jahreszahl 2014 auf. Darunter stehen 1100 Jahre Donsbach und Einweihung neues DGH. Mittig ist der Hausberg der Donsbacher, der Kornberg, abgebildet. Nach der Einweihung konnte eine sehr gute Erbsensuppe im Restaurant Tiergarten genossen werden.