Blick in die Donsbacher Vergangenheit

Wir hatten am Freitagabend, dem 18. März 2016 zur einem Film- und Leseabend in die Naturstation „Talblick“ eingeladen. Die Naturschutzhütte war bis auf den letzten Platz voll belegt. Dies lag auch an dem geschichtlich orientierten Themenabend. 

Frank Markus Dietermann, Vorsitzender des NABU Donsbach, erläuterte zu Beginn, dass die primären Aufgaben des NABU der Schutz von Flora, Fauna und Habitat seien. Darüber könnten der Mensch und seine Kultur nicht unabhängig gesehen werden und gehörten selbstverständlich zu der Natur dazu. Schon in der Vergangenheit hat der NABU unter anderem zu einer Veranstaltung über die Ursprünge und die Bedeutung der Donsbacher Flurnamen eingeladen.

 

Der dann vorgeführte Film zeigte das Dorf, seine Gemarkung, seine Menschen und deren Feste in der Zeit von 1945 bis 1965 auf. Was sofort auffiel war der nicht vorhandene Autoverkehr. So waren die Donsbacher Straßen früher scheinbar alles Fußgängerzonen. Dann und wann konnte man einen VW Käfer vorbeifahren sehen und einen Omnibus erblicken.  Interessant und für heutige Verhältnisse gar nicht möglich waren Schlittenfahrten die Rutsch- und die Grubstraße hinunter. Dies zum einen, weil es keinen Autoverkehr und zum zweiten, dass es Schnee gab. Ja, dieses weiße Zeug, was wir in diesem Winter immerhin für knapp eine Woche zu sehen bekamen. Die Klimaerwärmung lässt grüßen. Weiter zeigte der Film viele Feierlichkeiten und Umzüge. Interessant wurde es besonders, wenn man ehemalige Donsbacher erkennen konnte. Auch die Landschaft hat sich verändert. Vor allem wurden viele neue Baugebiete erschlossen und was früher Ackerland war, sind nun Heuwiesen.

 

Nach der Filmvorführung lasen Kurt Dietermann und Günter Krautwald aus dem Buch „Etz bass off“ vor. Die Anekdoten sind auf Platt mit einer Übersetzung ins Hochdeutsche geschrieben. Diese waren in erster Linie heiter, aber auch manchmal mit ernstem Unterton. Albrecht Thielmann, der Herausgeber des Buches, führte aus, dass der in unseren Breiten gesprochene Dialekt leider langsam aussterbe. Hier war sein Wunsch schon in der Vergangenheit gewesen, dass die Region mit ihrer Sprache genau so selbstbewusst hätte aufgetreten sollen, wie die z.B. die Schwaben und die Bayern mit ihren Dialekten.