Pressebericht auf den Artikel vom 21.7.2016 der Dill-Zeitung mit der Überschrift „Auf Herz und Nieren geprüft“

Dieser Artikel zeigt deutlich, wie die Bürgerinnen und Bürger an der Nase herumgeführt werden. Da wird vom Forstamtsleiter Rode die PEFC-Zertifizierung des Kommunalwaldes von Dillenburg gelobt. In dem Artikel wird wohlweislich nicht mit einem Wort erwähnt, dass es neben diesem Forstzertifikationssystem ein weiteres gibt. Und dazu ein Besseres. Dies ist die FSC-Zertifizierung.

 

Das FSC ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, während das PEFC ein eingetragener Verein, aber nicht gemeinnützig ist. Das PEFC-Siegel hat leider nur eine Alibi-Funktion und unterliegt nur einer freiwilligen Verpflichtung. Dies haben auch die großen Baumärkte wie Obi, der Praktiker-Markt und viele andere erkannt und werben bei ihren Produkten nicht mir PEFC, sondern mit FSC. Alle Umwelt- und Naturschutzverbände stehen hinter dem FSC-Siegel.

 

Schon in 2002 wurden vom NABU Kreisverband Lahn-Dill die Bürgermeister in der Region mit der Bitte angeschrieben, den Wald mit FSC zu zertifizieren. Noch in 2013 wurden vom NABU Donsbach die Fraktionen im Dillenburger Parlament angeschrieben, sich der FSC-Zertifizierung anzunehmen. Die Behauptung, dass 87% der Waldfläche mit PEFC zertifiziert sind und Hessen ein PEFC-Land sei, ist Vergangenheit. Rodes Parteifreunde in Wiesbaden, die dort regierende CDU, hat mir Bündnis90/Die Grünen vereinbart, dass der Staatswald die Zertifizierung FSC erhält. Also eine weise Entscheidung. Und die ist im vollen Gange. In der Praxis sind die Staatswälder, wie z.B.  der Thiergarten, der Waldbereich im Dreieck Donsbach, Dillenburg und Niederscheld nun FSC, während die städtischen Wälder PEFC sind. In Zukunft wird der ganze Staatswald in Hessen und der überwiegende Teil der kommunalen Wälder in Hessen mit FSC zertifiziert sein. Die städtischen Wälder sollten da nicht nachhängen.

 

Leider ist es beim Forst so, dass der Naturschutz nie als wertvolle Aufgabe angesehen worden ist, sondern immer nur ein lästiges Beiwerk zum geldbringenden Holzeinschlag war und ist. Hier wird der Forst wie immer widersprechen. Man tue doch viel, habe doch Ahnung und sei für die Pflege unter anderem der Naturschutzgebiete zuständig. Das trifft vielleicht auf einzelne Forstämter und Forstleute auch zu; die Mehrheit sieht nach wie vor nur die kommerzielle Waldwirtschaft. Frau Staatministerin Priska Hinz sowie die CDU geführte Landesregierung sehen dies für Mensch und Natur Gott lob anders.